Sonntag, 22. Dezember 2013

Die goldene Zukunft der Städte

Da schauen sie auf die Trümmer
Ihrer Städte Scherben der Verzweiflung
Auf regennassem Asphalt lodernde
Feuer entfacht durch Wut und Aggression
Rauchschwaden die zum Himmel steigen
Aber sie tragen keine Hoffnung mit sich
Da stehen sie und weinen
Und ihre Tränen glitzern golden
So golden wie die Manschettenknöpfe
An denen sie nervös hantieren
So golden wie die Scheitel
Die sie gezogen haben

Da schauen sie auf ihre Städte
Und weinen und die Täter sind
Schnell gefunden
Da stehen sie
Sie haben die Steine ja noch
In ihren Händen
Diese Rüpel
Die sich dem System verweigern
Von dem sie selbst schmarotzen
Wie Bandwürmer sind sie im
Gedärm dieser Nation

Weil sie nicht verstehen wollen
Dass die Städte sich verändern müssen
Dass Städte nicht mehr denen
Gehören die darin wohnen
Sondern denen die investieren
Zum Wohle aller
Und zur Erhaltung des Glaubens
An ewiges nie enden
Wollendes Wachstum
Auf dass es Geld regnen möge
Statt Wasser
Eines Tages
Wenn die Rauchschwaden sich
Verzogen haben und der
Himmel wieder blau ist

Dann hören sie auf zu weinen
Die Feuer sind erloschen
Und sie werden die Scherben
Zusammenkehren und was noch
Übrig blieb werden sie nieder reißen
Und sie werden neue Tempel errichten
Größer und prächtiger als es
Sie je gegeben hat
Und Götzen werden darin wohnen
Gleich goldenen Kälbern
Und die Menschen werden tanzen
In einem stumpfen ewig gleich bleibendem Takt

Und die Götzen werden nach Blut verlangen
Doch aus ihren Hintern wird
Gold fließen
Füllhorn und Stein der Weisen zugleich

Während draußen vor den Toren der Städte
Bandwürmer auf matschigen Äckern
Nach Kartoffeln graben
Und Steine finden werden

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